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Darmkrebs

Entstehung 

Darmkarzinome wachsen nicht von einem Tag auf den anderen, sondern ganz langsam im Laufe der Jahre. Meist spüren Sie nichts davon. Der Körper sendet ihnen jedoch einige Warnzeichen, die sie beachten sollten (siehe unter Vorsorge).

Die Ursachen für eine Entstehung von Darmkrebs sind nicht eindeutig belegt. Das Risiko für eine Darmkrebserkrankung nimmt im Alter zu. Diskutiert wird, dass bestimmte Risikofaktoren wie Veranlagung für Darmkrebs, immer chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie z. B. Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn, und auch eine falsche Ernährung eine wesentliche Rolle spielen können. 
Bekannt ist heute, dass Darmkrebs auf der Basis von gutartigen Polypen (sog. Adenome) entsteht. Dies erklärt, wie sinnvoll die Vorsorgeuntersuchung mit Koloskopie und Abtragung der Polypen ist. Sollten in diesen Polypen Krebszellen entstehen, so können diese zu diesem Zeitpunkt endoskopisch entfernt werden. Hat sich aber bereits ein bösartiger Tumor entwickelt, der die Darmwand befallen hat, so kann der Tumor nur noch durch eine Operation entfernt werden. 

Darmtumore entstehen meistens aus den Drüsenzellen der Darmschleimhaut. Solange der Tumor noch klein ist, bleibt er an seinem Ort. Mit zunehmendem Wachstum dringt er in die darunter liegende Darmwand ein und befällt schließlich auch angrenzendes Gewebe und Lymphknoten. Dabei können sich einzelne Zellen von dem Geschwulst lösen und in die Blutbahn und Lymphgefäße abwandern. Mit dem Blut- und Lymphstrom gelangen die Krebszellen in andere Organe. Dort können sie sich als Tochtergeschwülste (Metastasen) ansiedeln und erneut vermehren.

Entwicklungsstufen – Klassifikation des Tumors

Um das genaue Krankheitsstadium festlegen zu können, werden alle Untersuchungsergebnisse zusammengefasst. Man spricht von verschiedenen Entwicklungsstufen (Stadien) des Darmkrebses. Hierfür gibt es ein international einheitliches Einteilungsschema: die TNM–Klassifikation. Die Einteilung erfolgt nach drei Gesichtspunkten.

  • T  die Tiefeninfiltration des Tumors in die Darmwand
  • N  das Vorliegen von Lymphknotenmetastasen (Metastase = Absiededlung, Tochtergeschwulst)
  • M  das Vorhandensein von Metastasen in anderen Organen z. B. Leber oder Lunge

Man verwendet deshalb auch den Begriff TNM-Klassifikation. Die Ziffern hinter den Buchstaben geben genaue Hinweise auf die Ausdehnung des Tumors (T1-4), Zahl und Lage der befallenen Lymphknoten (N0-2) und das Vorhandensein oder Fehlen von entfernten Metastasen (M0 und M1).

Als weitere Punkte werden bei der Einteilung Ihrer Darmerkrebserkrankung die Beschaffenheit des Krebsgewebes (als Hinweis auf die Aggressivität des Tumors) sowie die Radikalität der Operation R berücksichtigt. Die exakte Beurteilung des Tumors nach diesen Kriterien ist erst nach einem operativen Eingriff möglich. Sie hilft Ihrem Arzt bei der Planung der weiteren Behandlungsschritte.

T  – Ausdehnung des Tumors:
T1 =   Der Primärtumor erstreckt sich nur auf die innersten Schichten der Darmwand
T2 =   Der Primärtumor erstreckt sich zusätzlich auf die Muskulatur der Darmwand.
T3 =   Der Primärtumor wächst über die Muskulatur der Darmwand hinaus.
T4 =   Der Tumor erfasst benachbarte Organse und Strukturen (z. B. Prostata, Gebärmutter).

N – Anzahl der befallenen Lymphknoten:
N0 =   Es sind keine Lymphknotenmetastasen vorhanden.
N1 =   Es liegen ein bis drei benachbarte Lymphknotenmetastasen vor.
N2 =   Vier oder mehr Lymphknotenmetastasen.

M – Vorhandensein von Fernmetastasen:
M0 =   Keine Fernmetastasen
M1 =   Fernmetastasen nachweisbar

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Thomas MeyerThomas Meyer
Prof. Dr. Thomas MeyerLeiter des Onkologischen ZentrumsE-Mail schreiben0981 484-2262zur Person
Thomas Meyer
  • Leiter des Darmzentrums Westmittelfranken
  • Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chirurgische Onkologie
  • Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie
  • Senior-Darmoperateur
Martin  Balog, MBA Martin  Balog, MBA
Dr. Martin Balog, MBA Koordinator & Leitender OberarztE-Mail schreiben0981 484-2262zur Person
Martin Balog, MBA
  • Koordinator des Darmzentrums Westmittelfranken
  • Facharzt für Viszeralchirurgie
  • Zusatzbezeichnung Spezielle Viszeralchirurgie
  • Zusatzbezeichnung Proktologie