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Diagnostik

Bei auffälligen Befunden der Vorsorgeuntersuchung oder bei Beschwerden, die auf einen Darmkrebs hindeuten, erfolgen zur weiteren Abklärung zusätzliche Untersuchungen, wie z. B. Ultraschall (Sonographie/Endosonographie), Computertomographie, Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie) und Laboruntersuchungen. 

Sämtliche Verfahren stehen im Darmzentrum am Klinikum Ansbach zur Verfügung.

Bei der Tastuntersuchung tastet der Arzt mit dem Finger vorsichtig durch den After hindurch ihren Enddarm ab. Dabei wird die Beschaffenheit des Enddarms, der Schließmuskel und beim Mann die Prostata untersucht. Ertastet ihr Arzt auf der glatten Darmschleimhaut knotige Veränderungen, erfolgen weitere Untersuchungen. 

Okkultbluttest (Hämocculttest)

Der Hämocculttest ist ein Labortest, in welchem bereits eine kleine Menge Blut, mit dem bloßen Auge nicht sichtbar, im Stuhl nachgewiesen werden kann. 

Ihr behandelnder Arzt gibt ihnen die Testbriefchen mit. An drei aufeinander folgenden Tagen tragen Sie mit einem kleinen Spatel eine Stuhlprobe auf die Testfelder der Briefchen auf. 

Das Ergebnis des Tests kann durch die Ernährung verfälscht werden, deshalb ist es wichtig ist, dass Sie vor dem Test bestimmte Lebensmittel nicht essen und genau die Beschreibung in dem Testbriefchen lesen. Diese Briefchen geben Sie verschlossen ihrem Arzt. Ist der Befund negativ, d. h. es ist kein Blut vorhanden, ist die Untersuchung abgeschlossen. Fällt der Befund positiv aus, bedeutet dies nicht sofort, dass Sie an Darmkrebs erkrankt sind. Oftmals können gutartige Dickdarmpolypen, Hämorrhoiden oder harmlose Verletzungen der Afterschleimhaut die Ursache sein.

Bei einem positiven Ergebnis erfolgt eine endoskopische Untersuchung des gesamten Dickdarms. Dafür ist es zwingend erforderlich, eine Spiegelung des Mastdarms (Rektoskopie) oder eine komplette Darmspiegelung (Koloskopie) vornehmen zu lassen.

Sigmoidoskopie und Rektoskopie 

(flexible Teilspiegelung des Mastdarms bis 20 cm)

Bei der Sigmoidoskopie handelt es sich um eine Spiegelung des höher gelegenen Dickdarmabschnitts vor dem Mastdarm. Die Rektoskopie ist eine Untersuchung am Mastdarm. Beide Untersuchungen erfolgen meistens vor einer kompletten Dickdarmspiegelung (Koloskopie). 

Die Rektoskopie ist die sicherste Untersuchung des Mastdarms, deshalb wird diese Methode zusätzlich zur Koloskopie angewendet. Die zuletzt genannte ist die umfangreichste Untersuchung, die bei einem positiven Stuhlblut-Test zwingend notwendig ist. Die Dickdarmspiegelung geht mit keinerlei Strahlenbelastung einher. Diese beiden Methoden zählen mit zu den Früherkennungsuntersuchungen bei Darmkrebs.

Darmspiegelung (Koloskopie)

Die Darmspiegelung ist zur Feststellung einer Krebsdiagnose die wichtigste und aussagekräftigste Untersuchungsform. Ihr Arzt untersucht mit einem Endoskop vom After ausgehend den gesamten inneren Bereich Ihres Darms. Mit einem biegsamen weichen Rohr (dem Endoskop) kann die Darmschleimhaut der Darmwand ausgeleuchtet und mit Lupenvergrößerung auf dem Monitor betrachtet werden. Bei verdächtigen Veränderungen werden Gewebeproben entnommen (Biopsie), die durch einen Pathologen mikroskopisch auf Krebszellen beurteilt werden. Erst dann wird Ihnen die Diagnose mitgeteilt. Sollten kleinere Darmpolypen erkennbar sein, werden diese während Ihrer Spiegelung entfernt. 
Bevor eine Darmspiegelung durchgeführt werden kann, muss ihr Darm gründlich gereinigt werden. Spätestens am Vortag muss ein Abführmittel oder eine Spüllösung eingenommen werden. Meistens sollte einige Tage vorher nur noch eine leichte Kost gegessen werden. Vor der Untersuchung können Sie ein Beruhigungsmittel bekommen, das Sie in eine Art Dämmerschlaf versetzt.

Die Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel wird heute kaum noch angewandt, da die Darmspiegelung eine genauere Diagnose ermöglicht. 

Vor einer Röntgenuntersuchung muss der Darm gereinigt und mit einem Abführmittel entleert sein. Anschließend wird ein Kontrastmittel als Einlauf über den After in den Dickdarm eingeleitet. Ihr Arzt kann die Beschaffenheit des Dickdarms im Röntgenbildschirm begutachten. Ein Kolonkontrastmittel ist eine Substanz, die von den Röntgenstrahlen nicht so gut durchdrungen wird. Auf diese Weise werden Hohlräume und Wandunregelmäßigkeiten sichtbar. Ein Kolonkontrastmittel-Einlauf ist nur dann erforderlich, wenn eine komplette Koloskopie wegen Verwucherungen oder nach Operation nicht möglich ist.

Virtuelle Darmspiegelung (CT-Kolonographie)

Bei der „Virtuellen Darmspiegelung” handelt es sich um eine Computertomographie oder Magnetresonanztomographie (MRT), die Schnittbilder Ihres Darms anfertigt. Bei dieser Methode kann auf das Einführen eines Endoskops in den Darms verzichtet werden. Dieses röntgendiagnostische Verfahren ist mit einer Strahlenbelastung verbunden und erlaubt weder die Entnahme von Gewebeproben noch die Abtragung von Polypen. Bei entzündlichen Veränderungen und kleinen Polypen ist diese Untersuchung nicht geeignet. In diesem Fall hat sich weiter die Darmspiegelung bewährt. 

Computertomographie (CT) 

Bei Mastdarmkrebs beinhaltet die Diagnostik eine Untersuchung der Bauchhöhle und des Beckens mit Hilfe einer CT. Hierbei wird festgestellt, in wieweit Nachbarorgane oder Lymphdrüsen befallen sein könnten und ob eine Strahlentherapie oder Strahlen-Chemotherapie angewendet werden sollte.

Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie/MRT)

Die Kernspintomographie ermöglicht – wie die CT – eine schichtweise Darstellung der Gewebe im Körperinneren. Im Gegensatz zur Computertomographie nutzt man bei der Kernspintomographie keine Röntgenstrahlen, sondern ein starkes Magnetfeld und Radiowellen. Dieses Untersuchungsverfahren dient zur Beurteilung der  örtlichen Tumorausdehnung bei Mastdarmkrebs.

Die Ultraschalluntersuchung des Mastdarms (Endosonographie) ist risikolos und schmerzfrei, und der Betroffene wird nicht mit Strahlen belastet. An Hand einer Ultraschalluntersuchung mit einer durch den After in den Enddarm eingeführten Sonde wird der Ausbreitungsgrad eines bösartigen Tumors (Rektumkarzinoms) innerhalb der Darmwand und in die nahe gelegenen Lymphdrüsen dargestellt.

Bei der Behandlung von Dickdarm- und Mastdarmtumoren steht die Messung von Substanzen, die verstärkt von Tumorzellen (sogenannten Tumormarkern) gebildet werden, im Vordergrund. Es handelt sich hier um Stoffe, die vom Tumor selbst stammen und vom menschlichen Körper als fremd erkannt werden (tumorassoziierte Antigene). Der Nachweis dieser Substanzen im Blut kann ein Hinweis darauf sein, dass eine bösartige Gewebeveränderung vorliegt. Leider können diese Tumormarker auch bei Gesunden im Blut nachgewiesen werden. Außerdem schließt ein negativer oder normaler Tumormarker eine Krebserkrankung nicht sicher aus, da nicht jeder Krebspatient erhöhte Tumormarker im Blut aufweist.

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Thomas MeyerThomas Meyer
Prof. Dr. Thomas MeyerLeiter des Onkologischen ZentrumsE-Mail schreiben0981 484-2262zur Person
Thomas Meyer
  • Leiter des Darmzentrums Westmittelfranken
  • Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chirurgische Onkologie
  • Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie
  • Senior-Darmoperateur
Martin  Balog, MBA Martin  Balog, MBA
Dr. Martin Balog, MBA Koordinator & Leitender OberarztE-Mail schreiben0981 484-2262zur Person
Martin Balog, MBA
  • Koordinator des Darmzentrums Westmittelfranken
  • Facharzt für Viszeralchirurgie
  • Zusatzbezeichnung Spezielle Viszeralchirurgie
  • Zusatzbezeichnung Proktologie